signs Skulpturen | Installation
Fotografie // 2009
Installationsansichten | Metallrohre, Tüten, Schwimmweste, Fliegenschutz | Ausstellung „Seltene Früchte“ | Schloßpark Kaarz | 2017
Zwischen den Gartenmöbeln des Hotels und der Anlage des Parks fallen sie kaum auf: drei Stelen sind lakonisch in den Rasen gesteckt. An ihrem oberen Ende wehen farbige Gegenstände. Vielleicht hat ein Besucher etwas verloren und ein aufmerksamer Spaziergänger hat es an ein Bäumchen gehängt, damit es nicht verloren geht. Von weitem betrachtet erzeugen die „signs“ von Marcus Schramm einen spielerischen Eindruck. Farbige Bänder wehen mit leichtem Geräusch im Wind, bunte Plastiktüten blähen sich auf und fallen wieder in sich zusammen. Nur die neonfarbene Rettungsweste, die man erst beim Näherkommen erkennt, wirkt fremd im schön gestalteten Ambiente des Schlossparks. Wie stets in der Kunst, wird es dort spannend, wo die Störung eintritt. Hier führt die Rettungsweste direkt in den Kontext, den Marcus Schramm ansprechen will. Die durch Plastikmüll gefährdeten Ozeane treten unmittelbar vor Augen, aber auch die Menschen, die vor Krieg und Hunger und mit ungewisser Zukunft über das Mittelmeer nach Europa fliehen. Marcus Schramm setzt sich in deiner künstlerischen Arbeit stets mit dem Verhältnis von Bild, Raum und Betrachter auseinander. Hier täuscht er die Wahrnehmung mit einer fröhlichen Geste, um dann umso schärfer in die Untiefen der Wirklichkeit zu führen. Gerade weil die Stelen mit ihren bewegten Applikationen als Objekte so lakonisch bleiben, erreichen diese „künstlichen Zeichen“ ihr Ziel und bleiben in Erinnerung.
Susanne Burmester im Katalog „Seltene Früchte - Das GRÜNE ZITAT“, 2017